„Es geht nicht darum, nach irgendeiner Erfahrung von Erleuchtung Ausschau zu halten. Es gibt da viele schöne und viele schreckliche Erfahrungen. Es ist die Bereitschaft, alles zu akzeptieren. Das bedeutet es, ein erleuchtetes Leben zu führen. Das ist alles.“
(Samarpan aus „Reise ins NICHTS“ von Pyar Troll)
Archiv des Autors: WZ-raben
Du musst das Leben nicht verstehen
„Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen
von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.“(Rainer Maria Rilke, aus „Trotzdem ist die Welt ein Rosengarten“
von Lutz Müller)
„Da gehn die Menschen hin,
und staunend sehn sie nach den Bergesgipfeln,
dem breiten Strom gewaltiger Flüsse,
dem endlos weiten Rund des Ozeans
und dem Lauf der Sterne,
sich selber aber sehn sie nicht
und sehn sich ohne Staunen.“(Augustinus aus „Trotzdem ist die Welt ein Rosengarten“
von Lutz Müller)
Das große Leuchten
„Wie die Hand, vors Auge gehalten,
den größten Berg verdeckt,
so deckt das kleine irdische Leben
dem Blick die ungeheueren Lichter und Geheimnisse,
deren die Welt voll ist;
und wer es vor seinen Augen wegziehen kann,
wie man eine Hand wegzieht,
der schaut das große Leuchten des Weltinnern.“(Rabbi Nachman aus „Trotzdem ist die Welt ein Rosengarten“
von Lutz Müller)
Um den Kirschbaum weht der Wind
Um den Kirschbaum weht der Wind,
Schnee stiebt von den Zweigen.
Aber warte nur, mein Kind,
Wunder will sich zeigen.Im Verborgenen steigt der Saft,
in den stillen Tagen,
jedes Zweiglein spürt die Kraft
und will Blüten tragen.(Marianne Garff, 1903 – 1995)
Keine Trennung
„Ein Mond erscheint überall in allen Wassern; die Monde in allen Wassern sind in einem Mond enthalten. Dies ist eine Metapher für den einen Geist, der unzählige Dinge hervorbringt, und für die unzähligen Dinge, die einen Geist hervorbringen. Dies bezieht sich auf Traumbilder, auf die Blumen am Himmel, die halb zu existieren und halb leer zu sein scheinen.
Was aber, wenn dahinziehende Wolken den Himmel verdecken; wo ist dann das helle Licht im Wasser? Wenn du das Auge der wahren Einsicht öffnest, wirst du erkennen, daß der Mond und das Licht nie verschwunden waren – Licht und Dunkelheit sind eins, Leben und Tod sind nicht getrennt.“
(Xueyan aus „Zen – Worte großer Meister“ herausgegeben von Thomas Cleary)
Der Reigen des ewigen Wandels
„Es gäbe nicht die geringste Möglichkeit, sich mit dem Tod vertraut zu machen, wenn er nur ein einziges Mal einträte. Aber zum Glück ist das Leben nichts anderes als ein andauernder Reigen von Geburt und Tod, der Reigen des ewigen Wandels. Jedes Mal, wenn ich das Rauschen eines Gebirgsbachs höre, die Brandung des Meeres oder meinen eigenen Herzschlag – immer höre ich den Klang der Vergänglichkeit. Diese Veränderungen, diese kleinen Tode sind unsere lebendige Verbindung mit dem Tod. Sie sind der Puls des Todes, sein Herzschlag, der uns drängt, alles, woran wir hängen, loszulassen.“
(aus „Funken der Erleuchtung“ von Sogyal Rinpoche)
„Die Übung der Achtsamkeit löst unsere Negativität, Aggressivität und die anderen stürmischen Gefühle auf … Statt diese Emotionen zu unterdrücken oder in ihnen zu schwelgen, ist es wichtig, ihnen – wie auch den Gedanken und überhaupt allem, was entsteht – mit Akzeptanz und Großzügigkeit zu begegnen, so offen und weitherzig zu sein wie nur möglich. Die tibetischen Meister sagen, diese weise Art der Großzügigkeit vermittle ein Gefühl grenzenlosen Raums, so warm und behaglich, dass man sich davon eingehüllt und beschützt fühlt wie von einem Gewebe aus Sonnenlicht.“
(aus „Funken der Erleuchtung“ von Sogyal Rinpoche)
„Jeden Tag ein Schritt zum Ziel,
leg‘ behutsam deine Spur,
einmal nur spielst du dein Spiel,
einmal nur … “(unbekannt)
„Wir sind hier, um die Dimension
in uns selbst zu finden,
die tiefer ist als das Denken.“(Eckhart Tolle zitiert von Uwe Böhme)