„Die Übung der Achtsamkeit löst unsere Negativität, Aggressivität und die anderen stürmischen Gefühle auf … Statt diese Emotionen zu unterdrücken oder in ihnen zu schwelgen, ist es wichtig, ihnen – wie auch den Gedanken und überhaupt allem, was entsteht – mit Akzeptanz und Großzügigkeit zu begegnen, so offen und weitherzig zu sein wie nur möglich. Die tibetischen Meister sagen, diese weise Art der Großzügigkeit vermittle ein Gefühl grenzenlosen Raums, so warm und behaglich, dass man sich davon eingehüllt und beschützt fühlt wie von einem Gewebe aus Sonnenlicht.“

(aus „Funken der Erleuchtung“ von Sogyal Rinpoche)

Ruhender Pol

„In der zeitweiligen Einübung von Stille
wird der Mensch fähig, allein zu sein,
Gefühle der Einsamkeit, der Verlassenheit
in Frieden zu tragen
oder im Glauben zu übersteigen
auf ein Du hin,
das die Einsamkeit und Verlassenheit
mittträgt.

Solches Alleinsein ist Ruhen in sich –
als Geborgener,
als Liebender,
als einer, der seine Existenz angenommen hat
und damit auch die Existenz seiner Mitmenschen.
Von solchen Menschen
geht eine Atmosphäre des Friedens,
des Heilseins aus.“

(Waltraud Herbstrith, 2000. In der Tiefe sind die Wasser ruhig)